1950 - 1959
1960 - 1969
Datum unbekannt
"Unsere Straße": Beethovenstraße ist eine ruhige Wohngegend
Von Luca Bognanni
(ERSCHIENEN IM RGA AM 04.07.2013 - VERÖFFENTLICHUNG MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER RGA-LOKALREDAKTON HÜCKESWAGEN)
Geht man in der leichten Abenddämmerung eines sich dem Ende zuneigenden Sommertages durch die Beethovenstraße, kann man sich die Töne des berühmten Komponisten, nach dem die Straße benannt ist, gut vorstellen. Versprüht das Ambiente der ewigen, friedlichen Ruhe des Friedhofs auf der einen Seite, der sattgrünen Wiesen im Hintergrund und der Schatten der großen Realschule auf der anderen Seite doch eine ganz besondere Atmosphäre.
Vivaldistraße, Max-Bruch-Straße, Robert-Schumann-Straße - schon die Gegend um die Beethovenstraße herum ist reinste Musik in den Ohren jedes Kenners. Die Beethovenstraße bildet das Zentrum dieses Komponistenviertels, dabei war sie zu Beginn "ein einziger Acker", erzählt Christel Lütgenau, die mit ihrem Mann in einem der drei ältesten Häuser der Straße lebt. "Früher hieß das ganze auch Siedlung zum langen Acker", so die ehemalige Religionslehrerin, die unter anderem auch am Wipperfürther St.-Angela-Gymnasium unterrichtete.
"1935/36 fing der Bau der Siedlung an." Dies geschah am unteren Ende des Friedhofs, mit der Zeit weitete sich die kleine Häuserreihe aber immer mehr aus. "Die jüngere Generation wohnt eher am oberen Teil Richtung Realschule", so Lütgenau, von Lärm bekomme man hier allerdings nichts mit. "Manchmal gehen hier ein paar Schüler vorbei, aber das wars dann auch schon". Die pensionierte Lehrerin, die immer noch ehrenamtlich in der kfd-Ortsgruppe tätig ist, ist froh über ihre Wohnlage, besonders über die direkte Nachbarschaft des Friedhofs: "Bessere Nachbarn gibt es nicht."
Aber auch darüber hinaus sei die Nachbarschaft sehr eng - zumindest unter den älteren Bewohnern: "Seit etwa 18 Jahren machen wir auch ein traditionelles Osterfeuer zusammen".
Geht man durch die Beethovenstraße, so kann man ein Gebäude kaum "links" liegen lassen - die städtische Realschule. Sie liegt im Zentrum. Und sie ist im Wandel. Am 7. Mai wurde das Konzept zur neuen Sekundarschule, die 2014 ihren Betrieb aufnimmt, vom Bau- und Schulausschuss abgesegnet. Damit beginnt nicht nur die infrastrukturelle Veränderung, sondern auch der Umbruch in eine neue Schul- und Bildungspolitik. Auch mit Konsequenzen für die Beethovenstraße.
Die Zusammenlegung von Montanus- und Realschule war zwar schon länger bekannt, doch nun nimmt die neue Sekundarschule immer konkretere Formen an. Knapp 10 Millionen Euro werden in die Erweiterung und Modernisierung des seit 1954 bestehenden Realschul-Gebäudes gesteckt. "Rund sieben Millionen Euro hätten wir ohnehin ausgeben müssen, um die Realschule instand zu setzen", betont Willi Endresz, Vorsitzender des Bauausschusses. Das Geld wird unter anderem einer neuen Mehrzweckhalle, die auch für den außerschulischen Gebrauch zur Verfügung stehen wird, zugutekommen.
"Diese Schule wird neue Maßstäbe setzen", ob sich diese markigen Worte des scheidenden Bürgermeisters Uwe Ufer bewahrheiten werden, muss sich erst noch zeigen, doch der Optimismus bei den Verantwortlichen scheint groß. Ein Name für die Schule steht seit letzter Woche auch fest: Maria-Zanders-Schule wird sie heißen und soll die sozialen Grundwerte, die die Hückeswagener Unternehmerin vorlebte, neben dem Streben nach Wissen in den Vordergrund stellen.
Das Gebiet um die Beethovenstraße ist also im Zeichen des Wandels, nicht nur die Realschule, auch die Neubausiedlung Weierbachblick. Vor zwei Jahren wurde der letzte Bauabschnitt erschlossen, schon damals kündigten Bauherren und Stadt an, dass es das auf kurze Zeit gesehen letzte größere Baugebiet in Hückeswagen sei. Es hat sich also viel getan in der einstigen "Siedlung zum langen Acker".
Von dem Acker ist nicht mehr viel übrig geblieben. Vielmehr beherrschen Bauvorhaben das Geschehen zwischen Weyerbachblick und Realschule. Nur die Beethovenstraße wirkt so, als würde sie von all dem nichts mitbekommen, ruhig und beständig zwischen Bau- und Schullärm und der Stille des Friedhofs, und an manchen Sommerabenden kann man sich Beethovens Kompositionen zu dieser Umgebung wahrlich gut vorstellen.
Vivaldistraße, Max-Bruch-Straße, Robert-Schumann-Straße - schon die Gegend um die Beethovenstraße herum ist reinste Musik in den Ohren jedes Kenners. Die Beethovenstraße bildet das Zentrum dieses Komponistenviertels, dabei war sie zu Beginn "ein einziger Acker", erzählt Christel Lütgenau, die mit ihrem Mann in einem der drei ältesten Häuser der Straße lebt. "Früher hieß das ganze auch Siedlung zum langen Acker", so die ehemalige Religionslehrerin, die unter anderem auch am Wipperfürther St.-Angela-Gymnasium unterrichtete.
"1935/36 fing der Bau der Siedlung an." Dies geschah am unteren Ende des Friedhofs, mit der Zeit weitete sich die kleine Häuserreihe aber immer mehr aus. "Die jüngere Generation wohnt eher am oberen Teil Richtung Realschule", so Lütgenau, von Lärm bekomme man hier allerdings nichts mit. "Manchmal gehen hier ein paar Schüler vorbei, aber das wars dann auch schon". Die pensionierte Lehrerin, die immer noch ehrenamtlich in der kfd-Ortsgruppe tätig ist, ist froh über ihre Wohnlage, besonders über die direkte Nachbarschaft des Friedhofs: "Bessere Nachbarn gibt es nicht."
Aber auch darüber hinaus sei die Nachbarschaft sehr eng - zumindest unter den älteren Bewohnern: "Seit etwa 18 Jahren machen wir auch ein traditionelles Osterfeuer zusammen".
Geht man durch die Beethovenstraße, so kann man ein Gebäude kaum "links" liegen lassen - die städtische Realschule. Sie liegt im Zentrum. Und sie ist im Wandel. Am 7. Mai wurde das Konzept zur neuen Sekundarschule, die 2014 ihren Betrieb aufnimmt, vom Bau- und Schulausschuss abgesegnet. Damit beginnt nicht nur die infrastrukturelle Veränderung, sondern auch der Umbruch in eine neue Schul- und Bildungspolitik. Auch mit Konsequenzen für die Beethovenstraße.
Die Zusammenlegung von Montanus- und Realschule war zwar schon länger bekannt, doch nun nimmt die neue Sekundarschule immer konkretere Formen an. Knapp 10 Millionen Euro werden in die Erweiterung und Modernisierung des seit 1954 bestehenden Realschul-Gebäudes gesteckt. "Rund sieben Millionen Euro hätten wir ohnehin ausgeben müssen, um die Realschule instand zu setzen", betont Willi Endresz, Vorsitzender des Bauausschusses. Das Geld wird unter anderem einer neuen Mehrzweckhalle, die auch für den außerschulischen Gebrauch zur Verfügung stehen wird, zugutekommen.
"Diese Schule wird neue Maßstäbe setzen", ob sich diese markigen Worte des scheidenden Bürgermeisters Uwe Ufer bewahrheiten werden, muss sich erst noch zeigen, doch der Optimismus bei den Verantwortlichen scheint groß. Ein Name für die Schule steht seit letzter Woche auch fest: Maria-Zanders-Schule wird sie heißen und soll die sozialen Grundwerte, die die Hückeswagener Unternehmerin vorlebte, neben dem Streben nach Wissen in den Vordergrund stellen.
Das Gebiet um die Beethovenstraße ist also im Zeichen des Wandels, nicht nur die Realschule, auch die Neubausiedlung Weierbachblick. Vor zwei Jahren wurde der letzte Bauabschnitt erschlossen, schon damals kündigten Bauherren und Stadt an, dass es das auf kurze Zeit gesehen letzte größere Baugebiet in Hückeswagen sei. Es hat sich also viel getan in der einstigen "Siedlung zum langen Acker".
Von dem Acker ist nicht mehr viel übrig geblieben. Vielmehr beherrschen Bauvorhaben das Geschehen zwischen Weyerbachblick und Realschule. Nur die Beethovenstraße wirkt so, als würde sie von all dem nichts mitbekommen, ruhig und beständig zwischen Bau- und Schullärm und der Stille des Friedhofs, und an manchen Sommerabenden kann man sich Beethovens Kompositionen zu dieser Umgebung wahrlich gut vorstellen.
© 2013 Michael Witkowski
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