1830 - 1839
Hückeswagener Zeitung vom 08.11.1974
Das aus dem Jahre 1835 stammende Bild unserer Stadt, die Lithographie eines unbekannten Künstlers (wahrscheinlich aus der Kölner Schule), brachte die Evangelisch-Lutherische Gemeinde zum Neubau der Johanniskirche 1836/37 als Baustein heraus.
Nach fachkundigem Urteil handelt es sich um ein besonders wertvolles und jetzt sehr seltenes Steindruckblatt, dessen Herstellungsart hervorragende künstlerische Qualitäten aufweist. Dieses Lithogramm soll nun bei dem bei Lennep lebenden Lithographen Günther Franke in der ursprünglichen Form nach der alten Vorlage und in der alten Technik wieder hergestellt werden. [...]
Vielen Dank für diese Informations-Spende an Herrn Holger Knautz
Nach fachkundigem Urteil handelt es sich um ein besonders wertvolles und jetzt sehr seltenes Steindruckblatt, dessen Herstellungsart hervorragende künstlerische Qualitäten aufweist. Dieses Lithogramm soll nun bei dem bei Lennep lebenden Lithographen Günther Franke in der ursprünglichen Form nach der alten Vorlage und in der alten Technik wieder hergestellt werden. [...]
Vielen Dank für diese Informations-Spende an Herrn Holger Knautz
1900 - 1909
1920 - 1929
1940 - 1949
1950 - 1959
1960 - 1969
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1980 - 1989
1990 - 1999
2010 - 2019
Datum unbekannt
"Unsere Strasse" - Einst sausten Kinder in Seifenkisten die Rader Straße hinunter
Von Richard Dembowski
(ERSCHIENEN IM RGA AM 06.06.2013 - VERÖFFENTLICHUNG MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER RGA-LOKALREDAKTON HÜCKESWAGEN)
Kinder, die in selbst zusammengebauten Seifenkisten die Rader Straße hinuntersausen, sucht man heute wohl vergeblich. Bei der heutigen Verkehrssituation wäre dies natürlich viel zu gefährlich. Wilfried Burghoff erinnert sich jedoch noch gut an Zeiten, in denen er selbst mit seinen Freunden eben solche halsbrecherischen Aktionen unternahm.
Burghoff wurde 1935 in seinem Elternhaus an der Rader Straße geboren und lebt seitdem auf dem Grundstück. Entsprechend reichhaltig und vielfältig sind seine Kenntnisse über die Historie der Ausfallstraße zwischen Hückeswagen und Radevormwald.
UNSERE STRASSE
Die Rader Straße fängt heute bereits am Bergischen Kreisel in Hückeswagen an. Das war nicht immer so. Der untere Teil der Straße, gleich hinter der Wupperbrücke, hieß früher nicht Rader Straße (obwohl der Name ja auf der Hand liegen würde), sondern Fuhr. "Das kommt aus den Zeiten, als es hier mal eine Furt durch die Wupper gab", erklärt Burghoff. Wo genau diese Furt gewesen ist, erkennt man noch heute an den Straßennamen, denn die kleine Nebenstraße der Rader Straße, an der unter anderem die alte Textilfabrik liegt, heißt heute noch Fuhr.
Wie so vieles änderte sich auch der Name nach dem Krieg. An diese Zeit erinnert Burghoff sich besonders lebhaft - er war 1945 zehn Jahre alt. "Truppentransporte, Flüchtlinge, Gefangenentransporte, alle liefen direkt bei uns vor der Haustür vorbei", beschreibt er die Situation auf der Straße in den letzten Kriegsjahren. "Teilweise wollten Menschen von oben nach unten und umgekehrt, und wenn dann noch Fahrzeuge im Spiel waren, konnte es sehr eng werden."
Vielleicht auch aufgrund dieser Zustände veränderte sich die Straße in den 50er Jahren. Die Fahrbahn wurde etwas breiter, und es wurden breite Bürgersteige angelegt. Auch wurde es den nun vermehrt aufkommenden Autos erleichtert, die Strecke nach Radevormwald zurückzulegen, indem man sehr scharfe Kurven begradigte. So geschehen auf Höhe des Bauernhofes Vesper/Ramacher, wo die Autofahrer heute nur noch eine leichte S-Kurve wahrnehmen.
Die Bedeutung der Rader Straße zur damaligen Zeit wird auch dadurch deutlich, dass die amerikanischen und später die britischen Besatzungstruppen die große Villa der Familie Rafflenbeul beschlagnahmten und dort ihre Kommandantur errichteten. Laut Burghoff waren die Besatzungstruppen "die ersten, die nach dem Krieg wieder Autos hatten. Bei uns gab es nach dem Krieg nur noch Pferd und Karren."
Ab den 50er Jahren entwickelte sich die Straße weiter zur wichtigsten Verkehrsader zwischen Radevormwald und Hückeswagen und wurde Anfang der 60er Jahre zur Bundesstraße. Durch die strukturellen Veränderungen der Straße konnten nun Autos und Lkw ohne Schwierigkeiten nach Rade gelangen.
Die Probleme ergaben sich da eher für die Anwohner, denn an der heutigen B 483 nahmen Lärm- und Verkehrsbelästigung stetig zu. Es wundert nicht, dass an der Rader Straße also kaum noch neue Häuser gebaut wurden. Die heute noch stehenden Gebäude stammen fast alle aus der Vorkriegszeit. Stattdessen entstanden in den Nebenstraßen neue Wohnsiedlungen, beispielsweise auf der Kaiserhöhe oder in Reinsbach.
Zunehmende Verkehrsbelastung ist deutlich spürbar
Die zunehmende Verkehrsbelästigung spürt man auf allen Teilen der Rader Straße. So wurde bekanntlich das lange Stück bei der Ortschaft Marke nach einigen Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr zur Tempo-70-Zone erklärt. Ebenso versuchte man vor einigen Jahren in der Kurve bei der Ortschaft Linde Verkehrsunfälle zu verhindern, indem dort für die Kurve ein Tempo-40 Schild aufgestellt wurde. Nach diversen Vorkommnissen sei dies vor allem der Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit der damaligen Anwohner zu verdanken gewesen, erklärt Michael Kaps, der seit mittlerweile 14 Jahren dort wohnt. Der Lärm der vielen Autos, aber vor allem der Lkw und - im Sommer - der Motorräder, stellt allerdings nach wie vor eine Herausforderung für die Anwohner der gesamten Straße dar. Und so sind die Gründe schnell gefunden, warum heute weder spielende Kinder noch Seifenkisten auf der Rader Straße zu finden sind.
Burghoff wurde 1935 in seinem Elternhaus an der Rader Straße geboren und lebt seitdem auf dem Grundstück. Entsprechend reichhaltig und vielfältig sind seine Kenntnisse über die Historie der Ausfallstraße zwischen Hückeswagen und Radevormwald.
UNSERE STRASSE
Die Rader Straße fängt heute bereits am Bergischen Kreisel in Hückeswagen an. Das war nicht immer so. Der untere Teil der Straße, gleich hinter der Wupperbrücke, hieß früher nicht Rader Straße (obwohl der Name ja auf der Hand liegen würde), sondern Fuhr. "Das kommt aus den Zeiten, als es hier mal eine Furt durch die Wupper gab", erklärt Burghoff. Wo genau diese Furt gewesen ist, erkennt man noch heute an den Straßennamen, denn die kleine Nebenstraße der Rader Straße, an der unter anderem die alte Textilfabrik liegt, heißt heute noch Fuhr.
Wie so vieles änderte sich auch der Name nach dem Krieg. An diese Zeit erinnert Burghoff sich besonders lebhaft - er war 1945 zehn Jahre alt. "Truppentransporte, Flüchtlinge, Gefangenentransporte, alle liefen direkt bei uns vor der Haustür vorbei", beschreibt er die Situation auf der Straße in den letzten Kriegsjahren. "Teilweise wollten Menschen von oben nach unten und umgekehrt, und wenn dann noch Fahrzeuge im Spiel waren, konnte es sehr eng werden."
Vielleicht auch aufgrund dieser Zustände veränderte sich die Straße in den 50er Jahren. Die Fahrbahn wurde etwas breiter, und es wurden breite Bürgersteige angelegt. Auch wurde es den nun vermehrt aufkommenden Autos erleichtert, die Strecke nach Radevormwald zurückzulegen, indem man sehr scharfe Kurven begradigte. So geschehen auf Höhe des Bauernhofes Vesper/Ramacher, wo die Autofahrer heute nur noch eine leichte S-Kurve wahrnehmen.
Die Bedeutung der Rader Straße zur damaligen Zeit wird auch dadurch deutlich, dass die amerikanischen und später die britischen Besatzungstruppen die große Villa der Familie Rafflenbeul beschlagnahmten und dort ihre Kommandantur errichteten. Laut Burghoff waren die Besatzungstruppen "die ersten, die nach dem Krieg wieder Autos hatten. Bei uns gab es nach dem Krieg nur noch Pferd und Karren."
Ab den 50er Jahren entwickelte sich die Straße weiter zur wichtigsten Verkehrsader zwischen Radevormwald und Hückeswagen und wurde Anfang der 60er Jahre zur Bundesstraße. Durch die strukturellen Veränderungen der Straße konnten nun Autos und Lkw ohne Schwierigkeiten nach Rade gelangen.
Die Probleme ergaben sich da eher für die Anwohner, denn an der heutigen B 483 nahmen Lärm- und Verkehrsbelästigung stetig zu. Es wundert nicht, dass an der Rader Straße also kaum noch neue Häuser gebaut wurden. Die heute noch stehenden Gebäude stammen fast alle aus der Vorkriegszeit. Stattdessen entstanden in den Nebenstraßen neue Wohnsiedlungen, beispielsweise auf der Kaiserhöhe oder in Reinsbach.
Zunehmende Verkehrsbelastung ist deutlich spürbar
Die zunehmende Verkehrsbelästigung spürt man auf allen Teilen der Rader Straße. So wurde bekanntlich das lange Stück bei der Ortschaft Marke nach einigen Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr zur Tempo-70-Zone erklärt. Ebenso versuchte man vor einigen Jahren in der Kurve bei der Ortschaft Linde Verkehrsunfälle zu verhindern, indem dort für die Kurve ein Tempo-40 Schild aufgestellt wurde. Nach diversen Vorkommnissen sei dies vor allem der Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit der damaligen Anwohner zu verdanken gewesen, erklärt Michael Kaps, der seit mittlerweile 14 Jahren dort wohnt. Der Lärm der vielen Autos, aber vor allem der Lkw und - im Sommer - der Motorräder, stellt allerdings nach wie vor eine Herausforderung für die Anwohner der gesamten Straße dar. Und so sind die Gründe schnell gefunden, warum heute weder spielende Kinder noch Seifenkisten auf der Rader Straße zu finden sind.
© 2013 Michael Witkowski
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