1910 - 1919
1940 - 1949
1950 - 1959
1960 - 1969
Datum unbekannt
"UNSERE STRASSE": Wie kam der Kaiser auf die Kaiserhöhe?
VON Fabio Astuni
(ERSCHIENEN IM RGA AM 01.08.2013 - VERÖFFENTLICHUNG MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER RGA-LOKALREDAKTON HÜCKESWAGEN)
"Diese wunderbare Aussicht. Wir brauchen gar keinen Urlaub, wir haben alles, was wir brauchen, hier", ist sich das Ehepaar Hildegard und Hans Willi Kuech einig. Heute genießen sie ihren Ruhestand oft auf ihrer Terrasse mit Blick auf die Wupper. Im Mai 1972 haben die in Hückeswagen als "Letzte Fußgänger" (weil sie stets zu Fuß unterwegs sind) bekannte Eheleute angefangen, ihr Haus auf der Kaiserhöhe 5 zu bauen. Dabei reicht für Hildegard Kuech die Verbindung zur Kaiserhöhe viel weiter zurück.
Im Juli 1946 kam sie mit ihrer Familie als Kriegsflüchtling aus Oberschlesien in die Schloss-Stadt. Nach Aufenthalten in Übergangsunterkünften im Haus Hartmann und im Hotel Kniep hatte ihr Vater bei einem Spaziergang 1957 die Kaiserhöhe entdeckt und sich die "untere Etage" bei der Stadt gesichert: "Da stand damals nur ein einziges Haus. Links und rechts davon gab es nichts als Wiesen und Wald."
Hildegard Kuech konnte sich nicht vom alten Zuhause trennen
In jenem Haus, das heute die Nummer eins trägt, erlebte Hildegard Kuech eine idyllische Kindheit: "Es hatte eine große Überdachung, so konnte man bei Wind und Wetter trotzdem draußen sein. Außerdem hatten wir Gänse, Hühner und Kaninchen. Wir waren oft draußen und haben Waldbeeren gesammelt - eine tolle Zeit."
Die Kaiserhöhe 1 war zu Zeiten des Ersten Weltkriegs vor allem für die Kinder aus Hückeswagen gedacht, die dort betreut und verpflegt wurden. Das zweite Haus folgte im Jahr 1957, und wurde vom Seniorchef des Bauunternehmens Frielingsdorf gebaut.
Für Hildegard Kuech gab es erst einmal eine kurze Auszeit von der Kaiserhöhe. Als sie 1960 ihren Mann Hans Willi heiratete, zogen sie zunächst ins "Haus der hundert Fenster" an der Peterstraße. So ganz konnte sich Hildegard Kuech aber nicht vom alten Zuhause trennen, wie sich ihr Ehemann erinnert: "Meine Frau war immer ein Mamakind, und da ging es dann jeden Tag hoch zur Kaiserhöhe. Ich bin nach der Arbeit immer hoch und habe sie samt Kindern abgeholt."
Durch Hans Willi Kuechs Aktivitäten als Kommunalpolitiker im Stadtrat erfuhren die Eltern von vier Kindern von den neuen Bebauungsplänen auf der Kaiserhöhe. Schnell schlug man zu, denn der sechsköpfigen Familie wurde es an der Peterstraße zu eng.
Bis heute fühlt sich das Ehepaar, das am vergangenen Montag seinen 53. Hochzeitstag feierte, pudelwohl. Auch die starke Steigung, die sich durch das ganze Wohngebiet erstreckt, stört die beiden nicht: "Wir gehen hier jeden Tag rauf und runter, und das hält uns fit."
"Wir gehen hier jeden Tag rauf und runter, und das hält uns fit."
Hans Willi Kuech
Kuechs sind nicht die einzigen Originale, die auf der Kaiserhöhe leben: Mit Klaus Manns lebt der Ehrenchef der Hückeswagener Schützen ebenfalls seit den 70er Jahren auf der Kaiserhöhe. Sein Engagement bei den Schützen machte sich auch in der Nachbarschaft bemerkbar, erinnerten sich die Kuechs: "Oft wurden dort Feste gefeiert und das Haus der Manns wurde mit vielen grünen Fähnchen geschmückt."
So eng wie die Familie Kuech, dürften aber nur wenige mit der Kaiserhöhe in verbunden sein. Aber eines hat das Ehepaar bis heute nicht herausfinden können: "Es ist nirgendwo in Erfahrung zu bringen, woher der Straßenname überhaupt kommt. In sämtlichen Dokumenten sind keine Hinweise zu finden."
Im Juli 1946 kam sie mit ihrer Familie als Kriegsflüchtling aus Oberschlesien in die Schloss-Stadt. Nach Aufenthalten in Übergangsunterkünften im Haus Hartmann und im Hotel Kniep hatte ihr Vater bei einem Spaziergang 1957 die Kaiserhöhe entdeckt und sich die "untere Etage" bei der Stadt gesichert: "Da stand damals nur ein einziges Haus. Links und rechts davon gab es nichts als Wiesen und Wald."
Hildegard Kuech konnte sich nicht vom alten Zuhause trennen
In jenem Haus, das heute die Nummer eins trägt, erlebte Hildegard Kuech eine idyllische Kindheit: "Es hatte eine große Überdachung, so konnte man bei Wind und Wetter trotzdem draußen sein. Außerdem hatten wir Gänse, Hühner und Kaninchen. Wir waren oft draußen und haben Waldbeeren gesammelt - eine tolle Zeit."
Die Kaiserhöhe 1 war zu Zeiten des Ersten Weltkriegs vor allem für die Kinder aus Hückeswagen gedacht, die dort betreut und verpflegt wurden. Das zweite Haus folgte im Jahr 1957, und wurde vom Seniorchef des Bauunternehmens Frielingsdorf gebaut.
Für Hildegard Kuech gab es erst einmal eine kurze Auszeit von der Kaiserhöhe. Als sie 1960 ihren Mann Hans Willi heiratete, zogen sie zunächst ins "Haus der hundert Fenster" an der Peterstraße. So ganz konnte sich Hildegard Kuech aber nicht vom alten Zuhause trennen, wie sich ihr Ehemann erinnert: "Meine Frau war immer ein Mamakind, und da ging es dann jeden Tag hoch zur Kaiserhöhe. Ich bin nach der Arbeit immer hoch und habe sie samt Kindern abgeholt."
Durch Hans Willi Kuechs Aktivitäten als Kommunalpolitiker im Stadtrat erfuhren die Eltern von vier Kindern von den neuen Bebauungsplänen auf der Kaiserhöhe. Schnell schlug man zu, denn der sechsköpfigen Familie wurde es an der Peterstraße zu eng.
Bis heute fühlt sich das Ehepaar, das am vergangenen Montag seinen 53. Hochzeitstag feierte, pudelwohl. Auch die starke Steigung, die sich durch das ganze Wohngebiet erstreckt, stört die beiden nicht: "Wir gehen hier jeden Tag rauf und runter, und das hält uns fit."
"Wir gehen hier jeden Tag rauf und runter, und das hält uns fit."
Hans Willi Kuech
Kuechs sind nicht die einzigen Originale, die auf der Kaiserhöhe leben: Mit Klaus Manns lebt der Ehrenchef der Hückeswagener Schützen ebenfalls seit den 70er Jahren auf der Kaiserhöhe. Sein Engagement bei den Schützen machte sich auch in der Nachbarschaft bemerkbar, erinnerten sich die Kuechs: "Oft wurden dort Feste gefeiert und das Haus der Manns wurde mit vielen grünen Fähnchen geschmückt."
So eng wie die Familie Kuech, dürften aber nur wenige mit der Kaiserhöhe in verbunden sein. Aber eines hat das Ehepaar bis heute nicht herausfinden können: "Es ist nirgendwo in Erfahrung zu bringen, woher der Straßenname überhaupt kommt. In sämtlichen Dokumenten sind keine Hinweise zu finden."
© 2013 Michael Witkowski
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