1920 - 1929
1950 - 1959
1970 - 1979
1980 - 1989
1990 - 1999
Datum unbekannt
Geschichte zu Bild STA0089:
Albert Schmidt, Lebenserinnerungen (1924) S. 5: Die Reisen in das lieblich schöne Bevertal ... zwischen 1887 und 1895 ... Die zweite Hammerwerkanlage, ein Wohnhaus mit zwei Eisenhämmern, lag einen Kilometer oberhalb Frölenhausen im Bevertal, in einer Talschlucht umgeben von dichtem Hochwald, sie hieß Platzhausen und ist jetzt (1924) auch 6 m von dem Talsperrenwasserstand überstaut. Die Hämmer hatten 6 m Gefälle. Oberhalb Platzhausen lag das Gut Girkenhausen, im Besitz des Landwirtes Buscher... Wenn ich dann (1887-1895) an Platzhausen u. Frälenhausen im Bevertal vorbeikam u. dort stehen blieb, um mir die alten Hammeranlagen anzusehen, da beeilten sich die Hammerschmiede, welche dort wohnten, schnell ihre Hämmer in Betrieb zu setzen.
Sie wollten den Anschein erwecken, die Hämmer wären noch im Betrieb, um bei dem bevorstehenden Ankauf derselben für die Talsperrenanlage höhere Kaufpreise zu erzielen. Aber diese einsamen in unwegsamen Tälern liegenden Eisenhämmer, welche bei Wassermangel nicht arbeiten konnten, waren nicht imstande, mit den günstig liegenden Dampfhammerwerken zu konkurrieren, sie hatten nichts zu tun und klopften nur auf den leeren Amboß. Die dort noch wohnenden Hammerschmiede waren Verwalter der Firma Flender in Düsseldorf und lebten hauptsächlich von den Erträgnissen der zu den Hämmern gehörenden Felder und Wiesen...
[Arno Paffrath]
Sie wollten den Anschein erwecken, die Hämmer wären noch im Betrieb, um bei dem bevorstehenden Ankauf derselben für die Talsperrenanlage höhere Kaufpreise zu erzielen. Aber diese einsamen in unwegsamen Tälern liegenden Eisenhämmer, welche bei Wassermangel nicht arbeiten konnten, waren nicht imstande, mit den günstig liegenden Dampfhammerwerken zu konkurrieren, sie hatten nichts zu tun und klopften nur auf den leeren Amboß. Die dort noch wohnenden Hammerschmiede waren Verwalter der Firma Flender in Düsseldorf und lebten hauptsächlich von den Erträgnissen der zu den Hämmern gehörenden Felder und Wiesen...
[Arno Paffrath]
Geschichte zu Bild STA0090:
Über die Ortschaft Fröhlenhausen berichtet Albert Schmidt in seinen Lebenserinnerungen (1924) S. 5: "Die Reisen in das lieblich schöne Bevertal, welche ich in der Entwicklungszeit der Talsperren zwischen 1887 und 1895 sehr auszuführen hatte, ... hatten für mich immer einen besonderen Reiz, weil die alten Eisenhämmer, welche in dem zukünftigen Talsperrenbecken lagen, mich immer an meine früheste Jugendzeit erinnerten. Ich hörte dort dasselbe anheimelnde Klopfen und Dröhnen der Eisenhämmer, welches ich bei den Besuchen der Großeltern in den vieriger Jahren (1840-1849) in Kräwinklerbrücke und Dörpe kennengelernt hatte. Die Erinnerungen an diese frühesten Zeiten waren um so größer, als die Hammerbesitzer (in Fröhlenhausen u.a.), die Familie Flender, die gleichen waren wie in Kräwinklerbrücke...
Das untere Hammerwerk der Familie Flender in Fröhlenhausen lag am Fuße des Berges Höh, der späteren Besitzung von Fritz Hardt (1873-1959), so daß das Betriebswasser der Hämmer sowohl aus dem Beverbach wie auch aus dem Hauptnebental, dem Lütgenaubach, entnommen werden konnte. Die Besitzung bestand aus einem Wohnhause und drei Eisenhämmern, welche den Hammerteich umgaben und lag 250 m oberhalb der dort geplanten Talsperrenmauer, so daß sie bei gefülltem Bekcen etwa 15 m tief im Wasser lagen.
An dem Obergrabendamm aus dem Lütgenaubach standen elf sogenannte Hammerachsen, Eichenbäume von mindestens einem Meter Durchmesser, welche von den alten Hammerbesitzern gepflanzt und immer gepflegt wurden, da sie die allmählich verfaulenden Hammerachsen ersetzen mußten. Die Bäume wurden später von der Talsperrengenossenschaft für 800 Mark verkauft, weil die ungeheuren Transportschwierigkeiten durch schlechte Hohlwege einen höheren Verkaufspreis nicht rechtfertigen konnten.
Das Wassergefälle an den Hämmern in Fröhlenhausen war 5 m, und die Hämmer wurden durch oberschlächtige Wasserräder betrieben..."
[Arno Paffrath]
Das untere Hammerwerk der Familie Flender in Fröhlenhausen lag am Fuße des Berges Höh, der späteren Besitzung von Fritz Hardt (1873-1959), so daß das Betriebswasser der Hämmer sowohl aus dem Beverbach wie auch aus dem Hauptnebental, dem Lütgenaubach, entnommen werden konnte. Die Besitzung bestand aus einem Wohnhause und drei Eisenhämmern, welche den Hammerteich umgaben und lag 250 m oberhalb der dort geplanten Talsperrenmauer, so daß sie bei gefülltem Bekcen etwa 15 m tief im Wasser lagen.
An dem Obergrabendamm aus dem Lütgenaubach standen elf sogenannte Hammerachsen, Eichenbäume von mindestens einem Meter Durchmesser, welche von den alten Hammerbesitzern gepflanzt und immer gepflegt wurden, da sie die allmählich verfaulenden Hammerachsen ersetzen mußten. Die Bäume wurden später von der Talsperrengenossenschaft für 800 Mark verkauft, weil die ungeheuren Transportschwierigkeiten durch schlechte Hohlwege einen höheren Verkaufspreis nicht rechtfertigen konnten.
Das Wassergefälle an den Hämmern in Fröhlenhausen war 5 m, und die Hämmer wurden durch oberschlächtige Wasserräder betrieben..."
[Arno Paffrath]
© 2013 Michael Witkowski
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